Alexandra Mitlyanskaya: Erinnerungsbox

Nach dem Markt, Samstag 17. Februar 2024, 12:30 Uhr

Entschleunigen: Manchmal bekommst du mehr, wenn du weniger tust. Es ist gut, wenn man zuweilen daran erinnert wird. (Brian Eno)

Wir zeigen ein Video, das so unaufdringlich ist, dass man es ignorieren kann. Wenn man sich aber mit ihm beschäftig, merkt man, dass da kein abgedroschenes Stück läuft. Die Angelegenheit ist unkompliziert, aber nicht geistlos.

Eine alte Dame nimmt Schmuck aus einer Schatulle. Nach und nach kommen Ringe, Halsketten, Perlen, Broschen, Armbänder und Uhren zum Vorschein. Sie berührt und untersucht jedes Stück, versucht, einige der Dinge anzulegen. Diese taktile und visuelle Untersuchung kann in ihrem Gedächtnis Ereignisse und Gefühle hervorrufen, die mit jedem Stück verbunden sind. In manchen Fällen tut es das, in anderen vielleicht schon nicht mehr.

Mitlyanskayas Videoloops sind Bilder des eigenen Bewusstseins, die im Kopf endlos kreisen oder sich in kaum belebte statische Zustände verwandeln. Sie sind wie Erinnerungen oder Trugbilder der Zukunft.

Alexandra Mitlyanskaya war Gastkünstlerin an der Tufts University, Boston, der Harvard University, Cambridge und der Parsons School of Design in New York. Im Jahr 2011 war sie Preisträgerin des Videofestivals „Now&After“. Im Jahr 2017 wurde sie für den Kandinsky Prize nominiert. Ihre Arbeiten sind vertreten in den ständigen Sammlungen des Eremitage-Museums, der Tretjakow-Galerie, des Russischen Museums, St. Petersburg, des Moskauer Museums für moderne Kunst, des Nationalen Zentrums für zeitgenössische Kunst, des Nationalen Zentrums für Fotografie ROSPHOTO, St. Petersburg, sowie in den Sammlungen des Otten Kunstraums, der Provinzial Nord und des Wooyang Museums für zeitgenössische Kunst. 2019 wurde Alexandra Mityanskaya die Joseph Brodsky Memorial Fellowship zuerkannt. Sie lebt in Moskau.

Der Eintritt ist frei