Where the bodies go
Nach dem Markt, am Samstag dem 14. September um 12:30 Uhr, stellt unsere Stipendiatin Eunju Hong ihr Video „Where the bodies go“ vor
Taiwan hat neben seiner renommierten Halbleiterindustrie eine der höchsten Recyclingquoten in Asien. Im Zuge des technologischen Fortschritts werden unzählige digitale Geräte hergestellt und schließlich entsorgt, sobald sie veraltet sind. Dieser Kreislauf von Produktion und Entsorgung hat die Gewinnung und Bewirtschaftung knapper natürlicher Ressourcen zu einem Brennpunkt des intensiven geopolitischen Wettbewerbs gemacht.
Während ihres Aufenthalts in Taiwan beschäftigte sich Eunju Hong mit dem Lebenszyklus dieser Maschinen. Sie interessierte sich dafür, wie diese Geräte mit unseren Körpern koexistieren und was aus ihnen wird, wenn sie das Ende ihrer Nutzungsdauer erreicht haben. Für sie verkörpern diese Maschinen nicht nur technologische Integration, sondern auch Speicher für unsere verbliebenen Erinnerungen.
Sie wird das in Taiwan realisierte Video „Where the Bodies Go“ zeigen, in dem sie die Reise ausrangierter Geräte nachzeichnet und den Prozess ihrer Wiedergeburt erforscht. Indem sie einen archäologischen Ansatz für digitale Körper wählt, versucht sie, deren Weg von der Erschaffung bis zu ihrem letztendlichen Ableben nachzuzeichnen und gleichzeitig über das Potenzial für Erneuerung und Zirkulation nachzudenken.
Eunju Hong lebt und arbeitet in Deutschland und Korea. Auf der Grundlage ihrer Forschungen über die Entwicklung der Informationstechnologien untersucht sie mit Hilfe von Video, Installation und Performance, wie Technologie als Metapher verwendet werden kann, um persönliche Geschichte und emotionale Aspekte wie Erinnerung, Trauma und Angst zu offenbaren. Sie verwebt fiktionale Erzählungen mit Film, gefundenem Bildmaterial, Performance und Installation.
Sie machte ihren Abschluss an der Korea National University of Arts und studierte an der Akademie der Bildenden Künste München in der Klasse von Julian Rosefeldt mit dem Masterstipendium des DAAD. Im Jahr 2022 hatte sie eine Einzelausstellung in der Galerie 175 und nahm an zahlreichen Gruppenausstellungen in Seoul, Berlin, München, Paris und Tokio teil. Im Jahr 2024 gewann sie den Medienkunstpreis der Kunststiftung Ingvild und Stephan Goetz und nahm an der Residency im Treasure Hill Artist Village in Taipeh, Taiwan teil.
Der Eintritt ist frei.