Piraten – Mythen und Fakten

Nach dem Markt / Samstag, 2. August / 12 Uhr 30

See- und Strandraub sind so alt wie Seefahrt und Seehandel, und ihre Akteure tauchen als Seeräuber, Piraten, Freibeuter, Kaperfahrer, Korsare, Flibustier und Bukaniere in literarischen Erzählungen und Darstellungen der bildenden Kunst auf, treiben ihr Unwesen in Film und Comic, zieren Etiketten von Rumflaschen. Zugleich finden auch jetzt, und zwar zunehmend, Piratenüberfälle auf See statt, vor allem vor der westafrikanischen Küste, am Horn von Afrika und in der Straße von Malakka. Für all dies gab und gibt es bestimmte gesellschaftliche Ursachen, die es aufzuspüren gilt.

Ab dem neunzehnten Jahrhundert bildete sich ein romantischer Piraten-Mythos heraus, der sich vor allem aus einem speziellen Klischee des „goldenen Zeitalters der Piraterie“ in der Karibik der Jahre 1670 bis 1720 speiste, verkörpert durch eine Figur mit Holzbein, Haken anstelle einer abgeschlagenen Hand, Augenklappe und Dreispitzhut mit Totenkopfemblem. Diese ikonenhafte Gestalt, als zentrale Figur eines heute breit vermarkteten Rummels, steht jedoch nur für ein enges Segment des Phänomens „Piraterie“, das tatsächlich viel umfassender zu denken ist.

Rainer Beuthel führt in die Thematik ein, liest aus Texten der Weltliteratur, und zeigt im zweiten Teil der Veranstaltung Beispiele von Abbildungen der bildenden Kunst von der Antike bis in die Gegenwart.

Als speziellen musikalischen Gast darf das Publikum Nora Blumenau erwarten…