Hexenbesen – die Zauberpflanze der Druiden

Am Samstag, 25. Mai 2024 um 12:30 Uhr befassen wir uns bei otte1 mit einem Werk der Videokunst.

Die Videokunst ist eine junge künstlerische Ausdrucksform, die sich der elektronischen Projektion von bewegten Bildern widmet. Das Künstlerhaus otte1 hat über eine Förderung der schleswig-holsteinischen Landesregierung die Rechte der öffentlichen Darbietung von mehr als 50 Videokunstwerken erwerben können. Die Auswahl hat eine Jury von Experten aus Deutschland und Lettland getroffen. In den nächsten Monaten werden wir von Zeit zu Zeit auf diese Sammlung zurückgreifen.

Am Anfang steht das Werk „Hexenbesen“ der lettischen Künstlerin Katrīna Neiburga. Sie ist eine der herausragendsten zeitgenössischen lettischen Künstlerinnen. Sie hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter den renommierten Purvitis-Preis, und hat Lettland auf der Biennale von Venedig vertreten. Die Künstlerin benutzt die Kamera als Vergrößerungsglas, um ihr Interesse am Alltäglichen zum Ausdruck zu bringen. Sie nimmt unbemerkte oder ignorierte Phänomene in den Blick, deckt Mikrowelten auf und macht Menschen, Objekte, Schauplätze und Geschichten sichtbar, die sonst nicht erzählt würden.

Die Mistel war die Zauberpflanze der Druiden und wird in Lettland auch „Hexenbesen“ genannt. In vorchristlicher Zeit schnitt ein Oberpriester sie zur Sommersonnenwende mit einer goldenen Sichel von der Eiche. Die Mistel fiel auf ein schneeweißes Tuch, das von mehreren jungen Menschen gehalten wurde. Die Pflanze ist eine Verdickung der Äste in der Krone eines Baumes, die durch eine genetische Mutation entstanden ist. Manchmal kann der Durchmesser eines Hexenbesen mehrere Meter erreichen. Der Volksglaube besagt, dass die Pflanze jedes Leiden heilen kann.

Das Video dauert ca. 9 Minuten.

Der Eintritt ist frei.