Erste Video-Präsentation von aktuellen Stipendiat:innen

Am kommenden Karsamstag, 19.4.2025, präsentieren wir im Künstlerhaus um 12:30 Uhr 2 Videos von Anna Potyomkina und 1 Video von Juan Bermudez.

Anna Potyomkina:

  • Once I Got a Sleeping Sickness
    in Co-Autorenschaft mit Diana Derii und Kris Voitkiv
    sound: Maks Yos
    2023

Diese Arbeit entstand aus familiengeschichtlichen Recherchen während des Aufenthalts im Memory Lab. Es verwebt zwei Handlungsstränge miteinander: Annas Sommer in ihrer Kindheit auf einer Datscha in Mykolaiv, wo sie trotz russischen Beschusses immer noch Tomaten anbaute, und der Tod der Familie während des Holodomor in den 1930er Jahren. Anhand der Themen Körper, Land und Essen als Werkzeuge des Terrors reflektiert sie, wie ererbte Traumata in Krankheit, Erinnerung und Sexualität nachhallen.

  • The Tale of the Girl Who Remembered Everything
    sound: Maks Yos, Svitlana Nianio
    2023

Das Video handelt von einer Reise in Annas Heimatstadt Mykolaiv, von der Rückkehr zu Landschaften und Erinnerungen aus der Kindheit, die heute durch die russische Invasion oft beschädigt oder zerstört sind. Bei dieser ständigen Rückkehr nach Hause war sie daran interessiert, mit märchenhaften und mythologischen Formen zu arbeiten, sie in ihrer eigenen Erinnerung wiederzufinden und eine Erzählung zu konstruieren, in der Hilfe bei Gefahr nicht von außen kommt, sondern von innen geboren wird.

Juan Bermudez:

  • Bells should be ringing
    2023 – 2024

Zur Mittagszeit zeigt die älteste Uhr der Stadt Reykjavik 13:25 Uhr an – und offenbart damit die Dissonanz zwischen vom Menschen geschaffenen Zeit-Systemen und natürlichen Rhythmen. Das Video, das zwischen Dokumentarfilm, Essay und Klanggedicht angesiedelt ist, erforscht die zeitliche Ungleichzeitigkeit im heutigen Leben. Durch die Abwesenheit von Glockenklängen lädt es den Betrachter ein, darüber nachzudenken, was gehört wird, was fehlt und wie die Zeit durch die Systeme, denen wir folgen, und die Umwelt geformt wird.