Die Zauberflöte
Vor dem Nachmittagskonzert (17:00 Uhr St. Nicolaikirche) zeigt otte1 am Samstag, 22. März um 16:00 Uhr im Künstlerhaus das Video Zauberflöte von Ilmars Blumbergs und Viesturs Kairišs.
Die beiden Film- und Theaterregisseure Ilmars Blumbergs und Viesturs Kairišs zeigten ihren Film Magic Flute erstmalig 2001 auf der Biennale in Venedig. 2009 stand er im Begleitprogrammm des Provinzlärm-Festivals mit dem Länderschwerpunkt Lettland. In spröden, beklemmenden Bildern zeigt der Film, wie in Riga die Ärmsten bestattet werden, nicht auf einem Friedhof sondern in einem Wald, in den die Toten in einem klapprigen Lieferwagen gebracht werden. Der Film transformiert dann diese triste Situation in ein berührendes Szenario voller Pathos, in dem neben Bühnenversatzstücken der gesamte Chor der Zauberflöten-Aufführung der lettischen Nationaloper in theatralisch-bizarren Kostümen zwischen den Grabhügeln Aufstellung nimmt. Für die Toten, die in ihrem Leben nie mit der Oper in Berührung kommen konnten, ertönt Mozarts Musik als Grabgesang.
„… da der Tod (genau zu nehmen) der wahre Endzweck unseres Lebens ist, so habe ich mich seit ein paar Jahren mit diesem wahren besten Freunde des Menschen so bekannt gemacht, daß sein Bild nicht allein nichts Schreckendes mehr für mich hat, sondern sehr viel Beruhigendes und Tröstendes!“ – so Mozart über den Tod. Mozart starb im Alter von 31 Jahren 1791 und wurde in einem Massengrab beigesetzt, wie es damals in Wien für eine Person seiner sozialen und finanziellen Lage üblich war. Im Jahr 2000 wurden 452 Rigaer Verstorbene – Menschen ohne Angehörige, Obdachlose und Unbekannte – auf dem Friedhof Jaunciems beigesetzt.
Der Eintritt ist frei.