Die Nelkenrevolution im Gewächshaus

Nach dem Markt am Samstag, 4. Mai 2024 um 12:30 über Portugal auf der Biennale in Venedig

Der Portugal-Pavillon wurde in diesem Jahr zum ersten Mal von drei Frauen konzipiert. Sie präsentieren das Ergebnis von verschiedenen Choreografien, die auf den Begegnungen und der Zusammenarbeit zwischen Publikum, Gemeinschaften und Künstlern beruhen.

Die Künstler-Kuratorinnen Mónica de Miranda, Sónia Vaz Borges und Vânia Gala haben das mit „Greenhouse“ betitelte gemeinsame Projekt im Palazzo Franchetti als ‚kreolischen Garten‘ bezeichnet. Sie beziehen sich mit dieser Bezeichnung auf private umfriedete Anpflanzungen, die von versklavten Menschen als Akte des Widerstands und zum Überleben als eine Art Antithese zur monokulturellen Plantage der portugiesischen Kolonisatoren angelegt wurden. Mit seiner dichten und reichhaltigen Bepflanzung fördert der ‚kreolische Garten‘ Biodiversität. Im übertragenen Sinn schafft er einen diskursiven Raum der Befreiung und fördert eine Vielfalt von Ausdrucksweisen. Geschaffen wurde das Projekt von Künstlern mit unterschiedlichem Hintergrund: Bildende Kunst, Geschichte und Choreografie. Es wird von einer Philosophie der Teilhabe, der Zusammenarbeit und von interdisziplinärer Solidarität.

In Verbindung von Ideen der Ökologie, der Dekolonisierung, der Diaspora und Migration, wurde ein Garten mit Pflanzen aus afrikanischen Ländern angelegt, der während der gesamten Ausstellungsdauer der Biennale in der Haupthalle des Palazzo Franchetti wachsen wird. Der Garten ist Schauplatz von Klanginstallationen, von Skulpturen, Tanz/Performance, Workshops und Gemeinschaftsveranstaltungen. All diese Komponenten schaffen einen transdisziplinären Raum für Experimente und Begegnungen.